Sucuk oder Pastırma?
Seit zwei Tagen sind wir in der Türkei im Urlaub. Essen und regionale Zutaten sind daher ein zentrales Thema. Heute Morgen haben wir uns gefragt, was mögen wir lieber Sucuk oder Pastırma (auch Pastirma)? Beides war vorhanden und wir fragten uns, was genau das ist, beziehungsweise wo das Beste herkommt. Die Antwort kam schnell, das beste Pastırma (Rinder-Dörrfleisch) kommt natürlich aus Kayseri. Und die Sucuk? Die bringen wir aus Deutschland mit. Wie? Ja, Sucuk wird in Koffern aus Deutschland geschmuggelt. ;)
Das fanden wir jetzt so spannend, dass wir ganz kurz über diese Leckereien berichten wollten. Übrigens darf keines von beiden an einem türkischen Frühstückstisch fehlen.
Kurze Einführung zu Sucuk und Pastırma
Sucuk ist eine kräftig gewürzte Rohwurst aus Rindfleisch (manchmal auch aus Kalb- oder Lammfleisch). Wir sind damit aufgewachsen wie die Schweden mit Knäckebrot. Die gewürzte Wurst kann man zu jeder Mahlzeit essen, Frühstück, Mittagessen oder zu Abend. Unzählige Rezepte tummeln sich um die Wurst. Meine persönlichen Favoriten sind Sucuk mit Ei, im Toast mit Kaşar-Käse oder die Gegrillte. In Deutschland wird sie gerne als türkische Knoblauchwurst bezeichnet (was nicht ganz unserer Vorstellung von richtiger Übersetzung entspricht) und man findet sie inzwischen in jedem türkischen Supermarkt. Mehr dazu in einem Spezial.
Pastırma ist gewürztes Rinder-Dörrfleisch. Es wird hergestellt, indem man bestimmte, rohe Fleischstücke mit Salz einreibt und presst, damit das Blut herausläuft. Dann wird es mit einer Paste aus Kräutern und Gewürzen (auf Türkisch çemen) ummantelt. Die çemen-Paste enthält meist folgende Gewürze: Kreuzkümmel, Bockshornklee, Knoblauch, Tomatenmark, Paprikapulver, Nelken, Piment, Salz und Zimt gewürzt. Anschließend wird es, mehrere Wochen luftig zum Trocknen aufhängt. Et Voile!
Das leckere Trockenfleisch wird hauchdünn aufgeschnitten und (ähnlich wie Bündelfleisch aus der Schweiz, nur viel würziger) zum Frühstück oder als kalte Vorspeise gegessen. Die Endstücke, die nach dem Aufschneiden nicht mehr so schön aussehen, werden zum Bohneneintopf oder mit Ei in der Pfanne gegessen.
Der Legende nach nutzten die Reiter der normannischen Turkvölker die dünnen Scheiben aus getrocknetem Fleisch als stärkende und kalorienreiche Wegzehrung. Unter den Satteltaschen platziert wurden sie so trocken geritten, daher auch der Name. Er kommt aus dem Türkischen von bastırma et. Das bedeutet gepresstes Fleisch.
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