Gewinner Berlinale 2010 – Bal Honig
Herzlichen Glückwunsch an Semih Kaplanoğlu für den Gewinn des Goldenen Bären bei der Berlinale 2010. Wir freuen uns sehr für den türkischen Regisseur. Die Bekanntgabe.
Da wir nicht in Berlin waren, konnten wir den Film bisher nicht sehen. Es ist der dritte Teile einer Trilogie (Yumurta – Süt – Bal > Ei – Milch – Honig). Daher eine kurze Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen:
Bal
Aus Perlentaucher.de:
“Bal”, auf Deutsch “Honig”, ist der Abschluss einer Trilogie: Ei, Milch und Honig (Yumurta, Süt, Bal). In allen drei Filmen heißt die Hauptfigur Yusuf, sie wird von Film zu Film jünger. Ob es sich im strengen Sinne um dieselbe Figur handelt, bleibt unklar. Obwohl sich im Nachhinein die Indizien dafür mehren. Die Abwesenheit des Vaters im Vorgänger wird in “Bal” nachträglich erläutert. Auf filmischer Ebene gibt es deutliche Unterschiede zwischen den drei Filmen. Insbesondere “Bal”, der jetzt vorliegende Schlussfilm, fällt aus dem Rahmen. Kaplanoglu verzichtet diesmal fast vollständig auf die Irritationsmomente und teilweise fast surrealistisch anmutenden Verrätselungen der Vorgängerfilme. Am Ende der Trilogie, die gleichzeitig ihr Ursprung ist, steht der in mancher Hinsicht kleinste, leiseste Film. Ein Film, der seine Geheimnisse nicht offen ausstellt, sondern der eher als Ganzes ein kleines Geheimnis ist.
Einen Video-Trailer haben wir noch nicht gefunden, sobald es einen gibt, wird er nachgereicht.
Süt
Offizielle Beschreibung über Süt:
Yusuf, Anfang 20, lebt bei seiner Mutter Zehra am Rande einer anatolischen Kleinstadt.
Gemeinsam verkaufen sie selbst hergestellte Milchprodukte ihrer beiden Kühe auf dem lokalen Markt, eine harte Arbeit, die wenig einbringt. Die Geschäfte gehen immer schlechter, denn mit der zunehmenden Industrialisierung und der Entstehung von Neubauvierteln gehen immer mehr Menschen in die neuen Supermärkte.
Zehra verlangt von Yusuf, durch geregelte Arbeit zum gemeinsamen Lebensunterhalt beizutragen. Aber Yusuf kann diesen traditionellen Erwartungen als männliches Familienoberhaupt nicht gerecht werden, da er sich lieber in Tagträumen und Literatur verliert. Als eines seiner Gedichte in einer Literaturzeitschrift veröffentlicht wird, wächst in ihm der Wunsch nach künstlerischer Selbstverwirklichung und Anerkennung.
Zehra verliebt sich in den örtlichen Bahnhofsvorsteher und entdeckt ihre Weiblichkeit wieder. Plötzlich ist Yusuf nicht mehr der einzige Mann in ihrem Leben, und weder die Gedichte noch die Milch, deren Verkauf von Tag zu Tag weniger einbringt, können ihm jetzt weiterhelfen, sein Leben zu meistern. Soll er sich nun an den Mustern der traditionellen patriarchalen Kultur orientieren, oder den modernen Strömungen folgend, eine eigene Haltung entwickeln? Er steht vor Entscheidungen, die sein Leben verändern, ein neues Leben einleiten werden.
Einen Ausweg scheint der Einberufungsbescheid des Militärs anzubieten. Für die Musterung muss Yusuf in die Großstadt fahren. Dort lernt er Semra kennen, die sich auch für Lyrik interessiert. Aber bevor es zur Romanze kommt, wird Yusuf als untauglich ausgemustert. Er kehrt desillusioniert in sein Dorf zurück – und muss seinen Weg finden.
Yumurta
Filmbeschreibung durch sanartfilm:
Ein sehr poetischer Film mit kraftvollen Bildern: Yusuf, ein Dichter, kehrt nach vielen Jahren Abwesenheit zurück in seinen Heimatort. Seine Mutter ist gestorben, und er sucht ihr heruntergekommenes Haus auf. Dort trifft er überrascht auf Ayla, eine junge Frau, die viele Jahre mit seiner Mutter zusammengelebt hat, ohne dass er davon wusste. Sie verlangt von ihm die Ausführung einer Opferzeremonie, die seine Mutter zu Lebzeiten nicht mehr realisieren konnte. Yusuf, von Schuldgefühlen geplagt und auch angezogen von der ländlichen Atmosphäre mit ihrem ganz anderen Lebensrhythmus, willigt ein. Zusammen mit Ayla macht er sich auf zu der Grabesstätte eines heiligen Mannes, wo die Zeremonie stattfinden soll.