Wir sind vor kurzem Umgezogen… naja, deshalb sind wir mit unseren Beiträgen auch ein wenig in Verzug geraten! Sorry ;)
Einige unserer neuen Nachbarn kamen direkt mal vorbei, um zu sehen wer wir sind oder was wir aus der Wohnung so gemacht haben. Sie haben uns mit einem festen Händedruck Willkommen geheißen. Das war für uns die erste und wichtigste Erfahrung…. so eine Art „Integration“ in die Hausgemeinschaft. — Dieses Ereignis rief mir wieder eine der vielen schönen türkischen Redewendung in Erinnerung.
Güle Güle oturun – Möget ihr lachend, sprich: in Freude hier wohnen
Es ist eine Geste der Freundlichkeit, der Teilnahme, des Willkommen heißens, ein herzlicher und guter Wunsch. Zieht ein neuer Mitbürger in die Nachbarschaft, gebietet es die Höflichkeit ihn zu besuchen und diese Worte auszusprechen.
Zieht man selber um, sollte man kurze Zeit später Freunde, Bekannte und ganz wichtig auch die neuen Nachbarn zu sich nach Hause einladen. Als Geste der Gastfreundschaft eignen sich, wie sollte es anders sein, Kurabiye und Çay.
Unsere Gäste waren begeistert und sofort war eine große Welle der Sympathie zu spüren. Eine kleine Aufmerksamkeit haben wir von unseren Gästen auch bekommen… vielen Dank nochmals an alle! :)
Brot und Salz, bzw. Blumen wurden von unseren deutschen Freunden als Gastgeschenk favorisiert. Von unseren türkischen Freunden haben wir Lebensmittel (also hauptsächlich Süßes), dekorative Gegenstände und Glücksbringer bekommen. Ein blauer Glasanhänger dem man über der Eingangstür anbringt, auch als Nazar Boncuk oder „blaues Auge“ bekannt, schickt die üble Nachrede und neidische Blicke an den Absender zurück. Es schützt und schmückt… was will man mehr :)
Und bevor ich es vergesse…. das Allerbeste an dem ganzen Umzug ist natürlich unsere neue große Küche. Also lieber Orhan: “Kolay gelsin!”, sprich: „es soll dir leicht fallen“, „gutes Gelingen“ oder „frohes Schaffen“.
Brot und Salz ~ das deutsche Einzugs-Geschenk
Brot und Salz sind traditionelle Geschenke, die in Deutschland oft zur Einweihung eines neuen Hauses überreicht werden. Das Brot symbolisiert Wohlstand und das Salz soll dem neuen Zuhause Glück bringen. Mögen diese Symbole euch in eurem neuen Heim begleiten und euch stets Freude und Erfolg bringen. Güle Güle oturun!
Brot und Salz, Herkunft und Geschichte
Brot und Salz sind seit Jahrhunderten Symbole für Gastfreundschaft, Gemeinschaft und Wohlstand in vielen Kulturen weltweit. Ihre Bedeutung wurzelt in der grundlegenden menschlichen Notwendigkeit nach Nahrung und den zentralen Rollen, die diese beiden Elemente in der Ernährung und im täglichen Leben spielten.
Die Herkunft des Brotes reicht Tausende von Jahren zurück. Die ersten Brote waren einfache Mischungen aus gemahlenen Getreidekörnern und Wasser, die in der Sonne getrocknet oder über offenem Feuer gebacken wurden. Mit der Entdeckung der Fermentation entwickelten sich komplexere Brotarten. Brot wurde zum Grundnahrungsmittel vieler Zivilisationen, von den alten Ägyptern bis zu den Römern, und symbolisierte oft Leben und Fruchtbarkeit.
Salz, ein lebenswichtiges Mineral, war nicht nur ein wesentliches Konservierungsmittel, sondern auch ein wertvolles Handelsgut. In einigen Kulturen war Salz so wertvoll, dass es als Zahlungsmittel diente, was den Ursprung des Wortes “Gehalt” (von lateinisch “salarium”) erklärt.
In vielen Traditionen wird Brot und Salz als Einzugsgeschenk oder zur Begrüßung von Gästen überreicht. In Osteuropa zum Beispiel ist es üblich, Neuankömmlingen oder frisch Vermählten Brot und Salz zu präsentieren, um Glück, Wohlstand und Schutz vor bösen Geistern zu gewährleisten.
Zusammen symbolisieren Brot und Salz also nicht nur physische Nahrung, sondern auch geistige Nahrung, Gemeinschaft und die tief verwurzelten Traditionen der Menschheit.
warum schenkt man brot und salz zum einzug
