SchmeckDichTürkisch durch Südostanatolien
Die 5. Reise im Rahmen der #SchmeckDichTürkisch Recherche ist angetreten. In der Zeit vom 14.–25.4.2019 sind wir (Orkide & Orhan) unterwegs im Südosten der Türkei. Diese Reise ist sehr sehr spannend für uns, da wir noch nie in diesen Gebieten Anatoliens waren. Wir wollen wieder die authentischen Geschmäcker von regionalen Speisen kennenlernen, um Euch die besten Rezepte im neuen Kochbuch zu präsentieren. Das ist für 2020 geplant.
Die Reise dokumentieren wir natürlich mit Fotos, Video, Gesprächen und Live-Streams. Schaut einfach mit auf Instagram oder Facebook. Auf Youtube werden wir dann evtl. Zusammenfassungen posten.
Kulinarische Reise – Täglich aktualisiert
Wir reisen von Hannover aus nach #Şanlıurfa im Südosten der #Türkei. Von dort aus wollen wir folgende Ziele anvisieren: #Nemrut – #Diyarbakır – #Mardin – #Midyat – #Van – #Doğubeyazıt – #Kars. und mit dem Ost-Express nach #Ankara.
Tag 1
13.4.2019, 23:30 Istanbul: Aufgeregt ging es erst mal in den neuen Flughafen Istanbul, der ja erst seit knapp 1 Woche eröffnet hat. Abgeflogen sind wir von Hannover. Jedoch mit knapp 2 Stunden Verspätung. Der Flieger von Turkish Airlines kam leider aus Istanbul zu spät. Das stand auch schon beim Einchecken an der Infotafel und wir haben extra gefragt, ob der Anschluss nach Şanlıurfa klappt. Es sieht so aus, aber sie können es nicht 100% versprechen. Es wird uns vor Ort geholfen versicherte man uns. — Im Flieger dann großes Tamtam wegen dem neuen Flughafen, der ja erst seit 6 Tagen geöffnet ist. Ein organisatorisches Kunststück, denn der alte Flughafen Atatürk ist sozusagen über Nacht umgezogen. 18 Stunden wurden dafür ganze Straßen und Autobahnen gesperrt. Man ist dann doch ein wenig stolz auf die reibungslose Umsetzung. — In den Folgetagen hat es aber uns leider voll getroffen. Den Flug verpasst und dann zwangsweise in Istanbul übernachtet. Ok, verständlich, alles ist neu und so. Aber die Betreuung macht keinen Spaß. Im neuen Istanbuler Flughafen mussten wir erst mal 7.000 Schritte gehen bis zum Hotel Schalter für gestrandete Passagiere der Turkish Airlines. Dann Nummer ziehen, Boarding Karten abgenommen und dann noch mal 1,5 Stunden gewartet. Keine Entschuldigung, kein Wasser, kein Kaffee, kein Notfall-Übernachtungs-Bag. Nix. Als der Bus uns dann abholte dauerte es nochmal 1,5 Stunden zum Hotel. Warum muss man das Hotel am ALTEN Flughafen buchen??? Na ja. Am Sonntag gehts weiter.
Tag 2
14.4.2019, Şanlıurfa: Das war ganz schön aufregend. Quer durch die Istanbuler Außenbezirke zum Flughafen gefahren, ging es relativ schnell in die Wartehalle. Zum Flieger ging es ganz reibungslos dieses Mal, jedoch ist die Fahrt auf dem Flugfeld mit knapp 30 Minuten echt langweilig. Egal – in Şanlıurfa gelandet, haben wir erst mal den Mietwagen abgeholt und sind ins Hotel. Die Stadt mit knapp 2 Millionen Einwohnern hat uns herzlich willkommen. Die Menschen sind sehr sehr nett, immer zuvorkommend und alle werden mit hocam begrüßt. Egal ob man weiblich oder männlich ist. Für Gläubige ist es ein Wallfahrtsort, denn laut einer Erzählung aus dem alten Testament hat der Prophet Abraham hier ein Wunder vollbracht. König Nemrut hatte sich als Gott erkoren. Abraham widersprach ihm und sagte es gäbe nur einen Gott. Daraufhin kam er auf den Scheiterhaufen. Abraham sagte, dass das Feuer zu Wasser wird und die Hölzer zu Fischen. So entstand der Balıklı göl, der See mit Fischen. Mitten in der Stadt ist dieser kleine See, der bis in die heutige Zeit gepflegt und besucht wird.
Der Ort, der die Geschichte veränderte
Als großes archäologische Sensation ist aber Göbeklitepe, welches ca. 15km nordöstlich liegt. Am frühen Morgen haben wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg dorthin gemacht. Auf ca. 700m Höhe liegt das gesamte Gebiet, auf der sich der antike Ort erstreckte. Angekommen am Parkplatz ist im Eingangsbereich ein modernes Museum mit integrierter Multivisionsshow. So kann man sich recht schnell einen Überblick über die Geschichte machen. Vor ca. 12.000 Jahren haben die Menschen sich nach der letzten Eiszeit dort das erste Mal angesiedelt. Man vermutet, dass aufgrund des Mammut-Sterbens sie keine Nahrungsquelle mehr hatten und begannen sich die Tiere zu züchten. Parallel wurde auch das erste Mal dort Weizen genutzt, man vermutet Einkorn. Zu Beginn als Bier und später mit der komplexeren Verarbeitung als Brot. Der höchste Punkt ist der *Bauch-Hügel* (Göbeklitepe), an dem eine Art Tempel gefunden wurde. Ein Bauer hat vor ca. 25 Jahren zufällig beim Pflügen auf seinem Acker einen Stein ausgegraben, der einem deutschen Archäologen gezeigt wurde. Das hatte zur Folge, dass das gesamte Gebiet untersucht wurde. Man weiß heute, dass der zu geöffnete Bereich keine 2% des gesamten Gebietes sind. Der Tempel ist mit T-Pfeilern reisförmig angeordnet. Der größte davon ist 7m hoch, 3m breit und wiegt gut 50 Tonnen. Wie haben die das damals gemacht? Verziert sind die Steine mit Tieren wie Wildschweinen, Schlangen, Stieren, Füchsen usw. Eine interessante Interpretation ist, dass die Menschen das Heiligtum bauen wollten und sich deswegen dort ansiedelten. Nicht andersherum. Um welche Religion es sich handelt ist bis heute nicht klar. Uns hat es zutiefst beeindruckt, denn es ist 3x älter als die Pyramiden und was die Menschen hier geleistet haben ist atemberaubend.
Kulinarische Leckereien
Tag 3: Diyarbakır
Unsere Bücher und weitere Zutaten findet ihr übrigens in unserem Onlineshop.
Weitere Information zu Fachbegriffen aus der türkischen Küche findet ihr in unserem Glossar.
Wenn ihr mehr über die türkische Kultur erfahren möchtet oder türkische Rezepte zum Nachkochen sucht, findet ihr hier unsere Koch- und How-To-Videos auf Youtube, Facebook und Instagram. Alle diese Produkte findet ihr auch in unserem Ladenlokal in Düsseldorf.