Tag der Gastarbeiter ~ 30. Oktober ~ eine Widmung an Mehmet Tançgil

Heute ist für mich *Tag der Gastarbeiter* ~ der 30. Oktober. Heute 30.10.2021 vor 60 Jahren wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland unterschrieben. Darum sind wir hier – die 2., 3., 4. Generation Gastarbeiter-Kinder, heute Menschen mit Migrationshintergrund. — Wir sind so dankbar an alle Türken, Italiener, Spanier, (ex-)Jugoslawen, Griechen etc., die damals gekommen sind und Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist. Ein Land mit vielen Kulturen und Küchen. ​

Mehmet Tançgil – 22.04.1944 – 04.08.2020

Stellvertretend für alle *Gastarbeiter* aus den 1960er – 1980er Jahren möchte ich meinen Vater Mehmet Tançgil und meine Mutter Nilüfer hier danken!
​Er war gelernter Lithograph und kam 1972 nach Essen. Hat dort in einer Klischee-Anstalt gearbeitet und zwischendurch auch mal einen kleinen Feinkost-Laden gehabt. Meine Mutter ist gelernte Bürokraft und hat für die Flug-Chartergesellschaft UFO gearbeitet. Sie haben die Gastarbeiter jeden Sommer in die Türkei geflogen. Anfang der 1980er haben sie eine Druckerei gegründet. Für die damals startenden Touristik-Unternehmen sind wir dann immer in die Türkei geschickt worden, um Fotos für die Broschüren zu machen. Ich musste die Fototasche tragen. Aber wir sind auch viel rumgekommen und Papa meinte immer: In Afyon müssen wir *ekmek kadayif* essen, in Ortaklar çöp şiş… Damit sind meine Schwester Ayşe und ich Orhan aufgewachsen. Mit den Erfahrungen aus den Reisen und der Druckerei. — Heute leben wir das Erbe weiter. Mit einem Verlag + Büchern. Mit einer Kochschule und authentischen Rezepten. — Vielen Dank Papi (er ging letztes Jahr von uns). Mami seni çok seviyorum – sie kocht immer noch mit uns!!!
Update 16.10.2022: Mami ist leider auch von uns gegangen.

Türkische Gastarbeiter ~ 30. Oktober 1961

Der Tag der Unterzeichnung für das Anwerbeabkommen mit der Türkei war am 30.10.1961

🏠✈️ Vom Kurztrip zum Daueraufenthalt: Wie die Türken Deutschland aufmischten 🇹🇷➡️🇩🇪

Stell dir vor, Deutschland in den 50ern: Wirtschaftswunder in Sicht, aber keiner zum Anpacken. Also hat man kurzerhand die türkischen Gastarbeiter eingeladen – am 30. Oktober 1961 wurde ein Anwerbeabkommen mit der Türkei unterzeichnet. Ab dann kamen sie in Scharen. Ursprünglich sollten sie nur kurz bleiben, ein bisschen schuften und dann zurück nach Hause. Aber hey, wer kann schon dem deutschen Wetter widerstehen? Also blieben viele einfach hier, holten Familie nach und machten sich’s gemütlich. Aus „Gastarbeitern“ wurden Nachbarn, Freunde und Kollegen. Und plötzlich gab’s nicht nur Sauerkraut, sondern auch Baklava an jeder Ecke! Der Tag der Gastarbeiter erinnert uns daran, wie diese mutigen Menschen nicht nur zur Wirtschaft, sondern auch zur kulturellen Vielfalt beigetragen haben. Ohne die türkischen Gastarbeiter wäre Deutschland heute wohl ein Stück grauer. Also, danke an alle, die geblieben sind und das Land ein bisschen bunter gemacht haben!

Ohne die türkischen Gastarbeiter hätte das Wirtschaftswunder wohl eher wie ein Wunderkerzchen ausgesehen. Sie haben in Fabriken geschuftet, auf dem Bau malocht und die Jobs gemacht, auf die keiner Bock hatte. Dank ihnen lief der Laden rund, und die deutsche Wirtschaft konnte ordentlich durchstarten. Wer hätte sonst die Nachtschichten übernommen oder die Kohle aus dem Pott geholt? Genau, die Jungs und Mädels aus Anatolien. Am Tag der Gastarbeiter sollten wir uns daran erinnern, wie entscheidend ihr Beitrag wirklich war. Sie haben nicht nur harte Arbeit geleistet, sondern auch ihre Lebensfreude mitgebracht. Ohne die Gastarbeiter wären viele Unternehmen nicht das, was sie heute sind. Also, ein Hoch auf die stillen Helden des Wirtschaftswunders!

Mal ehrlich, was wäre Deutschland ohne Döner? Ein trauriger Ort, wenn du mich fragst. Die türkischen Gastarbeiter haben nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihre Kultur im Gepäck gehabt. Plötzlich gab’s leckeren Tee, orientalische Musik und Basare mitten in Berlin. Sie haben dem Land eine Prise Exotik verpasst, die wir heute gar nicht mehr missen möchten. Und Hand aufs Herz, wer liebt nicht ein gutes Stück Baklava zum Nachmittagskaffee? Der Tag der Gastarbeiter ist die perfekte Gelegenheit, diese kulturelle Bereicherung zu feiern. Dank der Gastarbeiter ist Deutschland kulinarisch und kulturell um einiges reicher geworden. Also nächstes Mal, wenn du in deinen Döner beißt, denk an die Gastarbeiter, die das möglich gemacht haben!

Die Kids und Enkel der ersten Gastarbeiter sind längst in Deutschland angekommen – und wie! Sie rocken Schulen, Unis und Arbeitsplätze, mischen die Kultur auf und bringen frischen Wind in die Bude. Zwischen Kebap und Kartoffeln navigieren sie spielend und zeigen, dass Integration nicht nur ein Wort ist. Sie sind die Brücke zwischen den Welten und manchmal auch der Grund, warum wir endlich wissen, wie man „Çay“ richtig ausspricht. Am Tag der Gastarbeiter sollten wir ihre Geschichten hören und feiern. Diese Generation zeigt, wie aus Gastarbeitern voll integrierte Mitglieder der Gesellschaft werden. Sie prägen die Zukunft Deutschlands mit und beweisen, dass Vielfalt eine Stärke ist. Also, Chapeau an die zweite und dritte Generation der Gastarbeiter!

Wo geht die Reise hin? Wenn wir schlau sind, nutzen wir die Vielfalt als unseren Trumpf. Die Mischung aus deutscher Gründlichkeit und türkischer Kreativität könnte uns weit bringen. Vielleicht gründen wir ja das nächste Silicon Valley – zwischen Schwarzwald und Bosporus? Es liegt an uns, die Chancen zu ergreifen und gemeinsam etwas Großes zu schaffen. Denn mal ehrlich, zusammen macht’s doch mehr Spaß! Der Tag der Gastarbeiter ist ein guter Moment, um über die zukünftigen Möglichkeiten nachzudenken. Mit den Erfahrungen und Perspektiven der Gastarbeiter und ihrer Nachkommen können wir neue Wege beschreiten. Also, lasst uns die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam die Zukunft gestalten!

Ein Tag der Gastarbeiter wäre doch mal was! Ein Tag, an dem wir die Leistungen dieser Menschen feiern, die mitgeholfen haben, Deutschland zu dem zu machen, was es heute ist. Statt immer nur Oktoberfest könnten wir doch auch mal ein großes gemeinsames Fest starten – mit Raki und Riesling, Baklava und Brezn. Wäre das nicht ein Zeichen von echter Wertschätzung und Miteinander? Dieser Tag könnte uns daran erinnern, dass die Gastarbeiter mehr sind als nur ein Kapitel in Geschichtsbüchern. Sie sind Teil unserer gemeinsamen Geschichte und Gegenwart. Also, warum nicht einen Tag im Jahr ihnen widmen und gemeinsam feiern? Schließlich haben sie es verdient!

In Sachen Bildung und Karriere haben die Nachkommen der Gastarbeiter ordentlich aufgeholt. Von der Hauptschule bis zur Uni, vom Lehrling zum CEO – alles ist drin. Trotzdem gibt’s hier und da noch Hürden. Aber hey, Hindernisse sind dazu da, überwunden zu werden! Mit ein bisschen mehr Unterstützung und weniger Vorurteilen könnten wir noch viel mehr erreichen. Denn Talent kennt keine Herkunft. Am Tag der Gastarbeiter können wir diese Erfolgsgeschichten hervorheben und als Inspiration für andere dienen. Die Gastarbeiter und ihre Kinder zeigen, dass mit Einsatz und Willen alles möglich ist. Also, lasst uns ihre Geschichten erzählen und feiern!

Wer mehr über das Leben zwischen Orient und Okzident erfahren will, sollte sich die Werke von Fatih Akin oder Feridun Zaimoglu reinziehen. Mit Humor und Tiefgang zeigen sie, wie bunt und manchmal auch chaotisch das Leben sein kann. Oder schnapp dir ein Buch von Emine Sevgi Özdamar und tauche ein in Geschichten, die das Herz berühren. Kultur zum Anfassen – besser geht’s nicht! Der Tag der Gastarbeiter bietet die perfekte Gelegenheit, sich mit diesen Werken auseinanderzusetzen. Sie reflektieren die Erfahrungen der Gastarbeiter und geben Einblicke in ihre Welt. Also, Popcorn raus und los geht’s!

Bilder aus Gastarbeiter-Zeit von Mehmet Tançgil