Würzige Adschika mit Kräutern ~ Taze otlu Acıka
Wunderbar würzige Sauce aus Abchasien, einer Region in Georgien – Peperoni, Knoblauch, Walnüsse und viele frische Kräuter bilden die Basis dieser unglaublich leckeren und süchtig machenden Sauce. Ein echtes Blitzrezept: Alle Zutaten in eine Küchenmaschine geben, mixen und fertig ist diese Köstlichkeit. Sie kann zu Fleisch, Geflügel, Fisch, Frikadellen, Gebäck oder zu vielen anderen Gerichten gereicht werden. Falls ihr dieses Rezept nicht verpassen wollt, bleibt dran!
Inhaltsverzeichnis
Durch meine Kochgruppe komme ich immer wieder mit wundervollen Rezepten in Berührung, die mich auf Anhieb begeistern. Beim letzten Treffen hat einer der Teilnehmer »Würzige Fleischbällchen mit Adschika« aus dem (leider nicht mehr erhältlichen) Kochbuch »Samarkand« von Caroline Eden & Eleanor Ford, mitgebracht. In der Türkei gibt es auch eine viel bekanntere Version, die rote Acuka (auch Acıka genannt) ~ Türkischer Brotaufstrich, die mit viel Paprika und Walnüssen zubereitet wird. Diese würzige Adschika mit Kräutern unterscheidet jedoch nicht nur in der Farbe, sondern auch deutlich im Geschmack von ihrer roten Verwandten. Beide haben ihren Ursprung aber im Kaukasus.

Herkunft von Adschika
In der Türkei, insbesondere an der Schwarzmeerküste, leben sehr viele Menschen die ursprünglich aus Abchasien kommen – eine Region im heutigen, südlichen Kaukasus (genauer gesagt in Georgien). Viele muslimische Abchasen flüchteten nach der Niederschlagung mehrerer Aufstände Ende des 19. Jahrhunderts in das Osmanischen Reichs. Wahrscheinlich haben sie die Art der Zubereitung mitgebracht.
Adschika bedeutet – übersetzt aus dem Abchasischen – Salz. Um die Herkunft des Rezepts rangen sich sehr viele Legenden. Eine davon besagen, dass Hirten ihren Schafen Salz zum Lecken gegeben haben. Damit sie durstig werden, mehr Essen, Trinken und dadurch schneller wachsen. Mit der Zeit haben die Hirten die verfügbaren Kräutern aus der Umgebung mit dem Salz gemahlen und so diese leckere Paste kreiert.
Je nach regionaler Herkunft und saisonaler Verfügbarkeit werden für die Zubereitung einige der Zutaten und Kräuter mehr als andere verwendet. Dadurch entstehen eher pikant-scharfe oder frisch-fruchtige Varianten. Daher gibt es inzwischen sehr viele verschiedene Versionen der Adschika (Adzhika, Adjika oder Adgika ), die im gesamten Kaukasus und in Russland beliebt sind. Hier stelle ich meine leicht abgewandelte Variante vor – leider habe ich keine Ahnung wie das Original in Abchasien schmeckt 😉

Wenn ihr grüne statt rote Peperoni verwendet, habt ihr eine grüne Adschika. Lasst ihr die fruchtig-aromatischen Tomaten weg, kann die Paste sehr scharf werden (je nachdem welche Peperoni- oder Chilisorten ihr verwendet). Falls ihr keinen frischen Koriander essen wollt, benutzt stattdessen einfach frische Petersilie. Verändert den Anteil der Kräuter oder gebt etwa 1/2 TL getrockneten Schabzigerklee (Trigonella caerulea) in eure Sauce. Wie wir häufig zu sagen pflegen: Es gibt kein richtig oder falsch, Hauptsache es schmeckt euch!
Und noch ein kleiner Tipp: Normalerweise plädieren wir immer dafür alle Stiele (bis auf die Endstücke) der Kräuter zu verwenden. In diesem Rezept ist das explizit nicht erwünscht. Die dicken Stiele der Kräuter wässern zu sehr.
Manchmal Frage ich mich auch, ob auch Lütenitsa, Ajvar oder Zacusca mit Adschika und Acuka verwandt sind. Es gibt so viele dieser leckeren Pasten, eine besser als die andere ;) Vielleicht kennt ihr die Geschichten und könnt uns informieren? Wir freuen uns immer über konstruktives Feedback!
Rezept: Würzige Adschika mit Kräutern ~ Taze otlu Acıka
Würzige Adschika mit Kräutern ~ Taze otlu Acıka
Zutaten
350 g Tomate/n entkernt
4-5 Knoblauchzehe/n abgezogen
15 g frischer Dill ohne die dicken Stängel
1-2 Handvoll Walnusskerne in einer Pfanne trocken geröstet
3 EL Natives Olivenöl Extra
1 TL Zucker
1½ TL Salz
Auf Wunsch
1-2 Chilischote Alternativ ½-1 TL Chiliflocken (pul biber)
Zubereitung
- Alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einer sehr feinen, oder auf Wunsch stückigen Paste, zerkleinern. Ab und zu mit einem Schaber nach unten drücken schieben. Mit Salz und Essig abschmecken.
- Gerne für 1-2 Stunden (oder länger) im Kühlschrank ziehen lassen, damit sich die Aromen besser entfalten können.
Afiyet olsun!
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