Döner ~ Ein Stück Anatolien im Fladenbrot

Döner

Er ist der anatolische Liebling der hungrigen urbanen Massen, eine Ikone der deutschen Popkultur und wir von KochDichTürkisch werden mindestens einmal die Woche gefragt, wo es den Besten von ihm gibt.

Richtig, Döner ist weiterhin in aller Munde.

Es gibt ihn mit Gemüsebeigabe oder Bio-Zutaten, als fragwürdige Veganer-Version und mittlerweile wird Döner sogar geliefert.

Zeit, mal wieder einen genauen Blick auf das Phänomen Döner zu werfen, der neben Angela Merkel fast jedem Bundesbürger bekannt sein dürfte. Denn bei aller Abgrenzung von türkischem Fast-Food zu türkischer Hausmannskost, auch bei KochDichTürkisch hat Döner kein Hausverbot.

Wahrscheinlich eine Erfindung von Reitervölkern Mittelasiens, die Fleisch auf ihre Schwerter spießten und über offenem Feuer grillten, wurde auf einem Spieß gebratenes Fleisch ab dem 18. Jahrhundert eher horizontal über dem Feuer gedreht. Noch heute ist dieser Çağ Kebab eine Spezialität der türkischen Stadt Erzurum.

Heute gilt Bursa, Heimat des Iskender Kebab, als Wiege des in Deutschland allgegenwärtigen vertikalen Spießes. Iskender (übrigens die türkische Bezeichnung für “Alexander”) ist ein Klassiker in der Türkei, und zwar als Tellergericht. Hierbei wird das Kebab über frisch gebackenem Fladenbrot verteilt und großzügig mit zerlassener Butter übergossen. Eine heiße Tomatensauce und Joghurt bilden eine weitere Schicht des Gerichtes, garniert mit gegrillten Pepperoni.

Also keine Spur von Fladenbrothälften oder Knoblauchsaucen. Doch wie schaffte es der Döner aus der türkischen Provinz in den deutschen Kiez?

Natürlich über seine ganz persönliche Migrationsgeschichte.
Und genau hier wird es kompliziert. Ähnlich wie bei der Diskussion um die Erfinder der Currywurst, gibt es unterschiedliche Meinungen, wer den Dönerspieß in Deutschland erstmalig angeboten hat.

Für viele gilt der kürzlich verstorbene Kadir Nurman – seines Zeichens Gastarbeiter der ersten Generation – als Geburtshelfer, der Anfang der 70er Jahre seinen Döner-Imbiss am Bahnhof Zoo in Berlin eröffnete. Fakt ist aber auch, dass griechische und arabische Einwanderer wohl zur selben Zeit Kebab Sandwiches anboten, nur dass diese dann Gyros bzw. Schawarma hiessen.

Doch wo und wie bekommt man nun einen guten Döner?


Wie so viele Dinge im Leben, gibt es hierzu keine allgemeingültige Antwort. Doch hier einige subjektive Tipps vom KochDichTürkisch Team:

  • Selbst gesteckte Spieße sind immer die bessere Wahl, also ruhig mal den Mann mit dem großen Schwert vor dem Spieß fragen, ob er die Spieße selber steckt oder diese geliefert bekommt.
  • Nach Yaprak Döner suchen, das sind reine Fleischscheiben, die geschichtet werden – ohne viel Hackfleisch -und beim Schneiden einzelne lockere Fleischstücke ergeben und keine “langen Streifen”.
  • Eine Dönertasche ist ein Sandwich mit der Hauptzutat Döner Kebab, dazu etwas Salat-/Saucenbeilage, nicht umgekehrt!
  • Einen Dönerimbiss suchen, der Saucen selber produziert und nicht fertig bezieht und als Salat auch mal Römersalat oder sogar Rukkola anbietet.
  • Nicht die Größe der Portion macht ein gutes Dönergericht aus, sondern die Fleischqualität und die Marinade.

Und zu guter Letzt: Einfach mal einen Bogen um das Fast Food machen, in ein gemütliches Kebab-Haus gehen, einen leckeren Iskender Kebab bestellen und ganz langsam genießen.

Afiyet olsun!

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