Wer hat Baklava erfunden?
Bei der Recherche zu Baklava haben wir eine Verknüpfung zum Strudel bzw. Strudelteig gefunden und das wollten wir euch nicht vorenthalten. Denn laut einer Sage stammt der Strudel vom Baklava-Teig, also vom Filo-Teig bzw. Baklava-Yufka-Teig ab:
Vermutlich liegt der Ursprung des Strudelteiges in Arabien, von wo aus er über Ägypten, Palästina und Syrien bis in die Türkei gebracht wurde. Von dort aus gelangte das Rezept nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 möglicherweise als türkische Baklava über den Balkan nach Wien. Dabei diente die Speise als Marschverpflegung, da sie lange haltbar war. Zu Zeiten der Donaumonarchie kam der Apfelstrudel (ungarisch: Almás rétes) aus Ungarn nach Wien. Während der Türkenbelagerungen im 16. und 17. Jahrhundert erlernten die Ungarn die Zubereitung des hauchdünnen von Hand gezogenem Teiges. Im Jahre 1696 wurde der Apfelstrudel erstmals schriftlich erwähnt.
Strudelteig ist wasserhaltiger als Blätterteig und inzwischen in Zentraleuropa weit verbreitet, besonders in Österreich, Süddeutschland und Norditalien. Der Name wurde gegeben, weil die gerollte Form an Wasserstrudel erinnert. Quelle: Wikibooks
Interessanterweise findet man auch auf englischsprachigen Blogs den Titel Apple-Strudel-Baklava als Beschreibung für Apfelstrudel. Daher fand ich es schade, dass man es hierzulande gar nicht so kennt. Im Folgenden noch ein wenig zur türkischen Geschichte des Baklavas, ein Rezept für Cevizli Baklava (Süße Filoteigschnitten mit Walnuss-Füllung) und ein Hinweis zu einer Apfelstrudel-Benefiz-Veranstaltung von unseren Freunden von Kitchen Guerilla in Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Baklava?
Baklava ist die typischste türkische Süßspeise, die man kennt. Hergestellt aus vielen hauchdünnen Schichten Yufka (auf Griechisch Filo genannt) liegt das Geheimnis des guten Geschmacks in der Waage zwischen Butter, Zuckersirup und den verwendeten Nüssen (meist Walnüsse, aber auch Haselnüsse oder Pistazien). Die hauseigene Herstellung des Filoteigs ist mehr als eine Königsdisziplin. Die einzelnen Teigblätter werden so dünn ausgerollt, das man eine Tageszeitung darunterlegen und lesen kann. Deshalb haben wir uns in der Beschreibung auf fertige Filoteigblättern beschränkt.
Der Begriff Baklava kommt aus dem Türkischen und hat Verwandtschaft zum mongolischen Begriff für „Wickeln”. Schon im 17. Jh. wurde im Topkapı-Palast in Istanbul dieses süße Gebäck verzehrt. Die Janitscharen (die Elitetruppe der osmanischen Arme) bekamen jedes Jahr vom Sultan nach dem Fastenmonat zum Ramadanfest unzählige Bleche mit frisch zubereitetem Baklava als Zeichen seiner Anerkennung spendiert. Wenn die Soldaten mit ihrer Besoldung und der Regierung zufrieden waren, nahmen sie dieses Geschenk auch dankbar an, ansonsten gingen die vollen Bleche zurück an den Hof. Für die Herstellung von Baklava wurden im Serail immer nur Meisterköche eingestellt. Neben einem gutem „Pilav” (auf Deutsch Pilaw, ein Gericht, das meistens aus Reis oder Bulgur hergestellt wird) mussten die Köche bei ihrer Neueinstellung auch Baklava backen, um ihr Geschick in der Küche unter Beweis zu stellen.
Ein türkisches Sprichwort lautet Tatlı yiyelim, tatlı konuşalım (Süß lass uns essen, süß lass uns reden). Besonders, wenn man mit einem Paket Baklava in das Haus der Zukünftigen geht und um die Hand seiner Braut anhält. Selbst die Sultane, haben auf diese Weise versucht die Haremsdamen mit solchen raffiniert bereiteten Desserts zu bezirzen, bzw. für sich zu gewinnen. Es ist gang und gäbe bei freudigen Anlässen wie Hochzeiten, Geburten oder religiösen Festlichkeiten Baklava an Freunde, Bekannte sowie Nachbarn zu verteilen.
Verzehr Tipp:
Wenn man Baklava mit der Gabel anschneidet, hört man dieses Appetit anregende Knuspern und riecht den feinen Buttergeschmack. Besonders daran erkennt man ein gutes Baklava. Im Gaumen schmelzen die hauchdünn ausgerollten Teigblätter und der Geschmack von gerösteten Nüssen, Butter und feiner Süße verbreitet sich zu einem wahren Geschmackserlebnis. Besonders mit einem türkischem Mokka der mit seiner Bitterkeit einen guten Kontrast zur Süßspeise Baklava bildet ein Hochgenuss.
Rezept: Apfelstrudel
Zur Weihnachtszeit gibt es in Hamburg übrigens den „Apfelstrudel Day“, welches von der „Social Bakery“ jedes Jahr veranstaltet wird. Die Erlöse der Aktion gehen jedes Jahr für einen guten Zweck an ein anderes Hilfsprojekt.
“Kommt und schlemmt für einen guten Zweck!”
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Wie soll man Baklava schneiden?
Es gibt ein paar verschiedene Möglichkeiten, wie man Baklava schneiden kann. Eine Möglichkeit ist, das Baklava in längliche Stücke zu schneiden, indem man zuerst senkrechte Schnitte macht und dann waagerechte Schnitte, um die Stücke zu rechteckig zu formen. Die Stücke sollten etwa 3-5cm breit sein. Es gibt auch Sorten, bei denen die Portion 10x10cm ist. Eine andere Möglichkeit ist, das Baklava in Trapeze oder Dreiecke zu schneiden, indem man zuerst waagerechte Schnitte macht und dann gewinkelte Schnitte. Wichtig ist, dass die Schnitte tief genug sind, um die Schichten von Yufka und Füllung zu durchtrennen, aber nicht so tief, dass der Yufka zerbricht. Es ist auch wichtig, dass das Baklava vor dem Backen in rohem Zustand geschnitten wird. Ein typisches Baklava-Schneidemuster inkl. Anleitung findet man hier.
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